
Outdoor-Aktivitäten gehen leider des öfteren mit Verschmutzungen einher: Schlammige Wanderstiefel, verdreckte Fahrräder – jeder kennt es. Wie praktisch wäre es doch, wenn man sich, bevor man wieder ins saubere Auto steigt oder das Rad weggstellt, all den Schmutz bequem von den Hacken kärchern könnte? Genau das dachte sich auch die Firma, deren Name zum Synonym für Hochdruckwäscher geworden ist. Herausgekommen ist der Kärcher Mobile Outdoor Cleaner OC3.
Technik
Üblicherweise denkt man bei einem Hochdruckwäscher an einen ratternden Kasten mit Rädern, der unweigerlich per Gartenschlauch am Wasserhahn und Stromkabel mit der Steckdose verbunden ist. Kärcher folgt hier dem Trend, „irgendwas mit Akku“ zu bauen und rationalisiert mal eben das Stromkabel weg. Aber was mit Strom geht, funktioniert mit Wasser genauso, ein integrierter 4-Liter-Tank schafft auch hier Unabhängigkeit.

Das eigentliche Gerät besteht nur aus einem rechteckigen Kasten mit Henkel. Oben aufgesetzt wird der Tank, von unten kann man eine praktische Aufbewahrungsbox anhängen, die wahlweise Bestandteil der unterschiedlichen Pakete ist, aber auch nachträglich gekauft werden kann.
Unter dem Tank ist die Druckpistole nebst Spiralschlauch praktisch verstaut. Für sie gibt es unterschiedliche Aufsätze, von dem klassischen Fächerstrahl, über einen scharfen Punktstrahl bis hin zu einem sanften Duschaufsatz und einer Art Klobürste. Statt des Wassertanks lässt sich auch ein Schlauch anschließen, dessen beschwertes Endes inkl. Filtereinsatz sich unkompliziert in einem Wassereimer oder Kanister versenken lässt.
Aufgeladen wird der Akku mittels mitgeliefertem Steckernetzteil oder über ein als Zubehör erhältliches Auto-Ladegerät mit 12V-Anschluss. Die Laufzeit gibt Kärcher mit 15 Minuten, was sich zunächst wenig anhört. Tatsächlich bedeuten das rund 30 Liter Durchsatz, und da die Druckpistole ohnehin regelrecht dazu einlädt, nur gezielte und eher kurze Sprühstöße abzugeben, ist das mehr als ausreichend.
Verkauft wird der OC3 in unterschiedlichen Paketen: Das Gerät einzeln, sowie als Adventure-, Bike- und Pet-Box. Bei letzteren ist die jeweils unterschiedliches Zubehör nebst Aufbewahrungsbox im Lieferumfang. In der Adventure-Box z.B. der externe Ansaugschlauch, in der Bike-Box ein Spezialreiniger für Fahr- und Motorräder und in der Pet-Box der sanfte Dusch-Aufsatz, mit dem sich die Pfoten und das Fell von Hunden säubern lassen.
Praxis
Der Wassertank wird etwas hakelig durch Umklappen des doppelten Tragegriffs abgekoppelt – die äußere Hälfte des Griffs bleibt am Gerät, die innere am Tank. Aufgefüllt mit klarem Wasser (ohne Reiniger!) kann es schon losgehen. Dazu wird die Sprühpistole aus dem Staufach entnommen, der Tank wieder aufgesetzt und die Starttaste an der Vorderseite des Geräts betätigt.

Nach dem Einschalten baut die Pumpe des OC3 zunächst den Druck auf, um dann kurz darauf wieder zu verstummen. Über die großzügige Taste am Pistolengriff öffnet man das Ventil und das Wasser schießt mit scharfem Strahl hinaus – standardmäßig als flacher Fächer. Andere Düsen lassen sich leicht einsetzen, drücken, drehen, auswechseln.
Kärcher bezeichnet den Wasserstrahl als „Niederdruck“ – vermutlich, um sich von den deutlich potenteren Hochdruckstrahlern abzugrenzen. So niederdruckig fühlt sich der Strahl jedoch gar nicht an, denn abhängig von der Entfernung lässt sich damit ordentlich Schmutz bewegen.
Da ich mich für die Bike-Box entschieden habe, ist im Lieferumfang auch ein Spezialreiniger enthalten, mit dem sich durch einfaches Aufsprühen hartnäckiger Schmutz lösen lassen soll. Der Reiniger erinnert ein wenig an Felgenreiniger, die eindringlichen Warnhinweise allerdings auch.
An diesem Dreck sollen sich Spezialreiniger und Kärcher beweisen Mit Reiniger eingesprüht und anschließend nur abgekärchert
Den Härtestest haben Spezialreiniger und der Kärcher OC3 jedenfalls bestanden. Ich habe mein altes, seit Jahren nicht mehr geputztes Rad aus dem Keller geholt, die am schlimmsten verdreckten Stellen eingesprüht, ein paar Minuten einwirken lassen und ohne weitere mechanische Einwirkung mit dem flachen Sprühstrahl abgespühlt. Das Ergebnis kann sich in Anbetracht dieses Härtefalls durchaus sehen lassen – und unter Zuhilfenahme eines Schwamms wäre der Rest sicherlich auch noch runter gegangen.
Fazit
Der Kärcher Mobile Outdoor Cleaner OC3 ist für seine Größe und seinen Preis ein wirklich praktisches Hilfsmittel, um schnell und unkompliziert Schmutz wegzukärchern. Strom- und Wasseranschluss für einen „großen“ Hochdruckwäscher gibt es nunmal nicht überall – sei es auf dem eigenen Hof oder tatsächlich unterwegs nach der Mountainbike-Tour.
Der 4-Liter-Tank ist für intensive Reinigungsaktionen etwas knapp bemessen, aber für eine Grundreinigung eines Fahrrads reicht er voll und ganz aus. Das Gerät ist dabei immer noch so handlich, dass man es in einer Hand halten kann, während man mit der anderen die Sprühpistole bedient. Unbedingt empfehlenswert ist eines der angebotenen Pakete mit der praktischen Aufbewahrungsbox. Den Ansaugschlauch, der die Verwendung größerer Wasservorräte ermöglicht, ist leider nur bei der Adventure-Box dabei und muss ansonsten zusätzlich gekauft werden.
Kärcher Mobile Outdoor Cleaner OC3 – Adventure-Box
Kärcher Mobile Outdoor Cleaner OC3 – Bike-Box
Kärcher Mobile Outdoor Cleaner OC3 – Pet-Box
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